Kardinal Müller – schon wieder ein Nazi-Vergleich

Der deut­sche Kar­di­nal Ger­hard Lud­wig Mül­ler hat das Vor­ge­hen beim kirch­li­chen Reform­dia­log Syn­oda­ler Weg mit dem Ermäch­ti­gungs­ge­setz von 1933 verglichen.

In einem sui­zid­ar­ti­gen Pro­zess hat die Mehr­heit ent­schie­den, dass ihre Ent­schei­dun­gen gül­tig sind, auch wenn sie der katho­li­schen Leh­re wider­spre­chen“, sag­te der frü­he­re Prä­fekt der römi­schen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on dem kana­di­schen Por­tal Life­Si­teNews.

Mül­ler ergänz­te: „So war es, als die Wei­ma­rer Ver­fas­sung durch das Ermäch­ti­gungs­ge­setz auf­ge­ho­ben wur­de. Eine selbst­er­nann­te Ver­samm­lung, die weder von Gott noch von dem Volk auto­ri­siert ist, das sie ver­tre­ten soll, hebt die Ver­fas­sung der Kir­che gött­li­chen Rechts auf, die auf dem Wort Got­tes in Schrift und Über­lie­fe­rung beruht.

https://www.deutschlandfunk.de/synodaler-weg-kardinal-mueller-zieht-vergleich-mit.1939.de.html

Eigent­lich erüb­rigt sich jeder Kom­men­tar. Den­noch ein Hinweis:

Hier meint Mül­ler nicht spe­zi­ell die „Ket­zer“ und „Häre­ti­ker“ vom Zen­tral­ko­mi­tee der deut­schen Katho­li­ken, die am Syn­oda­len Pro­zess betei­ligt sind – und die er schon seit sei­ner Zeit als Regens­bur­ger Bischof hef­tig bekämpft hat; die­ses ver­nich­ten­de Urteil rich­tet sich auch an sei­ne Kol­le­gen, denn die Gesamt­heit der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz hat­te beschlos­sen, den Syn­oda­len Weg zu gehen.

Nun könn­te man eigent­lich erwar­ten, dass die so geschol­te­nen Bischö­fe hef­tig wider­spre­chen. Davon war lei­der nichts zu hören. Ich fand im Inter­net nur einen Bischof, der sich dazu äußer­te. Würz­bur­ger Bischof Franz Jung sag­te: „Ich hab schon öfter gesagt, man soll die nächs­ten 100 Jah­re jeg­li­chen Ver­gleich mit der Nazi-Zeit las­sen, das geht immer schief. Die­se gan­zen Ver­glei­che mit der Nazi­zeit sind wenig hilf­reich.“

Wenn man weiß, dass die­ser Ger­hard Lud­wig Mül­ler fünf Jah­re lang Prä­fekt der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re (frü­he­re Bezeich­nung: „Hei­li­ge Inqui­si­ti­on“) war und als Kar­di­nal an der Wahl des nächs­ten Paps­tes betei­ligt sein wird, kann einem das Gru­seln kommen.



P.S.: Wenn Sie mehr über das „Ermäch­ti­gungs­ge­setz“ wis­sen wol­len, schau­en Sie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Erm%C3%A4chtigungsgesetz

4 Gedanken zu „Kardinal Müller – schon wieder ein Nazi-Vergleich

  1. Claus Stephan Merl Antworten

    Die­se Behaup­tung von Mül­ler „In einem sui­zid­ar­ti­gen Pro­zess hat die Mehr­heit ent­schie­den, dass ihre Ent­schei­dun­gen gül­tig sind, auch wenn sie der katho­li­schen Leh­re wider­spre­chen“ ist schon in der Sache falsch, weil der syn­oda­le Weg kein Gre­mi­um ist, das die katho­li­sche Leh­re defi­nie­ren oder umdeu­ten KANN. Und der Nazi-Ver­gleich ist ohne­hin in der Sache falsch. Viel­leicht soll­te Herr Mül­ler es auch erwäh­nen, dass es u.a. die katho­li­sche Zen­trums­par­tei war, die dem Ermäch­ti­gungs­ge­setz zustimmte.

    • admin Autor des BeitragsAntworten

      War­um haben die Bischö­fe dann nicht lau­ter dage­gen pro­tes­tiert? Ich habe mei­nen Bischof – den Ham­bur­ger Erz­bi­schof Ste­fan Heße – des­we­gen ange­schrie­ben, habe aber (erwar­tungs­ge­mäß) kei­ne Ant­wort bekom­men. Na ja, er hat sicher auch so genug zu tun…

  2. Claus Stephan Merl Antworten

    Ich den­ke, die ande­ren Bischö­fe haben dage­gen nicht pro­tes­tiert, weil es in der Abwä­gung wenig sinn­voll ist. Denn zum Einen wür­de es öffent­lich Unei­nig­keit demons­trie­ren. Zum Ande­ren geht der jet­zi­ge Ein­fluss von Kar­di­nal Mül­ler gegen Null. War­um also soll­te man näher auf ihn eingehen?

    • Pinot Antworten

      Es wäre drin­gend nötig, UNEINIGKEIT mit Mül­ler zu demons­trie­ren! Denn das Schwei­gen kann also Zustim­mung sei­ner The­sen betrach­tet wer­den! Einig­keit auf Kos­ten der Wahr­heit geht über­haupt nicht!
      Außer­dem stimmt es nicht, dass Mül­lers Ein­fluss gegen Null geht. Er ist zwar nicht mehr Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, aber immer noch Bischof, immer noch Kar­di­nal (kann also den nächs­ten Papst mit­wäh­len) und genießt bei den erz­kon­ser­va­ti­ven Krei­sen mehr Anse­hen als Papst Franziskus!

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