Der Vatikan und die Todesstrafe

Wuss­ten Sie, dass die Todes­stra­fe im Vati­kan erst 1967 unter Paul VI. abge­schafft wurde? 

Das Groß­her­zog­tum Tos­ka­na hat­te die Todes­stra­fe schon im Jah­re 1786 abge­schafft – fast zwei­hun­dert Jah­re frü­her! Dafür, dass die Päps­te immer wie­der den Schutz des Lebens beto­nen, hat es lan­ge gedau­ert, ihn auch in der vati­ka­ni­schen Ver­fas­sung zu verankern. 

Immer­hin liegt die letz­te Hin­rich­tung im Kir­chen­staat noch etwas län­ger zurück. Sie wur­de am 24.11.1866 auf Anwei­sung von Pius IX. (1846–1878) per Guil­lo­ti­ne voll­streckt. Zwei revo­lu­tio­nä­re Mau­rer – Gui­sep­pe Mon­ti und Gaeta­no Tognet­ti hat­ten in einer päpst­li­chen Kaser­ne Pul­ver­fäs­ser gezün­det und somit 23 Sol­da­ten und zwei Zivi­lis­ten getö­tet. Das Recht auf Ver­tei­di­gung durch einen Anwalt wur­de ihnen nicht gewährt.
(Am 03.09.2000 wur­de Pius IX. von Papst Johan­nes Paul II. seliggesprochen.)

Noch ein paar Jah­re län­ger dau­er­te es, bis die Ableh­nung der Todes­stra­fe auch in den Kate­chis­mus gelang­te. Bis dahin sah das Lehr­amt näm­lich durch­aus noch Aus­nah­men vor. Erst im Jah­re 2018 hat Papst Fran­zis­kus den Absatz 2267 des Kate­chis­mus geän­dert – 232 Jah­re nach­dem Leo­pold II., Groß­her­zog der Tos­ca­na, die Todes­stra­fe in sei­nem Land abge­schafft hat. 

https://www.welt.de/geschichte/article184387994/Paepstliche-Guillotine-So-wurden-Todesurteile-im-Vatikan-vollstreckt.html

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